Ich habe das Buch Permanent Record gelesen, in dem Edward Snowden seine persönliche Geschichte beschreibt. Es ist kein technisches Buch, fachliche Themen werden von Snowden gelegentlich allgemeinverständlich erklärt, aber es werden keine Details erörtert. Hauptthema des Buches ist Snowdens persönliche Entwicklung. Zu Beginn beschreibt das Buch seine Kindheit und Jugend, und wie er fasziniert von den damals neuen Computern und dem neuen Internet wurde. Snowden beschreibt auch das Beamten-Milieu, in dem er aufgewachsen ist. Vor diesem Hintergrund kritisiert er auch, dass staatliche Aufgaben weniger von Beamten wahrgenommen werden, sondern immer mehr an Auftragsfirmen und deren Zeitarbeiter ausgelagert werden.

Snowden war lange Zeit einer dieser Arbeiter. Er erzählt die Geschichte seiner Karriere. Im Verlaufe seiner Karriere wurde ihm immer mehr bewußt, dass die neuen Staatsdiener immer weniger dem Staat und der Verfassung Rechenschaft schulden, eine Eigenschaft, die Snowden in seiner Jugend im Beamten-Milieu erfahren hatte, sondern sich nur an ihren Aufrägen orientieren. Und Snowden kritisiert, dass diese beiden Ziele nicht immer zueinander passen. Es gibt eine sehr schöne Anekdote im Buch, die das verdeutlicht: Snowden arbeitete in einem Büro, in dem es kein Papier geben durfte und alles Ausgedruckte nach dem Lesen geschreddert werden musste. In dieser Umgebung las Snowden dann in der Mittagspause ein Buch mit der US-Verfassung.

Der letzte Teil behandelt dann seine Flucht und die Veröffentlichung seiner Dokumente, wie er in Hongkong auf Journalisten wartet, die dann schließlich Citizenfour drehen. Ein Kapitel entstammt den Tagebuchaufzeichnungen seiner Freundin. Während die ersten Teile eher kritisch hinterfragend sind, ist dieser Teil gefühlsbetonter.